Gastronomie

Ein moderner Lehrbetrieb

In der Stiftung St. Wolfgang (SSW) sind vier junge, motivierte Lernende, welche die Ausbildung zum Koch/Köchin EFZ absolvieren. Die Lehre in der Stiftung hat viele Vorteile für die Lernenden; sie können sehr stark von guten Küchenteams mit grossem, vielfältigem Fachwissen profitieren.

In diesem speziellen Corona-Jahr gab es für die Auszubildenden doch einige Anpassungen. Es begann im Frühjahr mit der Schliessung der Berufsschulen und somit mit dem Beginn des Homeschooling (verbunden mit viel Disziplin…). Auch bei der Arbeit hat sich der Tagesablauf mit den verstärkten Hygieneregeln und organisatorischen Anpassungen verändert. Es konnten leider auch keine Heimfeste und Hausmärkte, ebenso interne Kurse und die AZUBI-Tage, stattfinden. So fehlte doch der erweiterte Austausch zwischen den Lernenden.

Im Frühling durften wir im Pflegeheim Wolfacker in Düdingen von Yannic Aeby, einem (externen) Kochlehrling im dritten Lehrjahr profitieren. Seine Ausbildung machte er in einem Restaurant. Er hatte sich freiwillig dazu entschlossen, nach der Schliessung der Restaurants, das Pflegeheim Wolfacker anzufragen, ob sie Unterstützung in der Küche benötigen könnten. Somit kam es, dass er für ca. 2 Monate in der Küche im Pflegeheim Wolfacker in Düdingen arbeitete. Es profitierten beide Seiten; er konnte sich gut auf die bevorstehende Abschlussprüfung vorbereiten und für mich war es eine gute Gelegenheit, einen Einblick in die Prüfungsvorbereitung zu erhalten.

Bettina Lehmann
3. Lehrjahr Köchin EFZ
Pflegeheim Wolfacker
Düdingen

Pandemie-Zeit in Küche und Speisesaal

Die Heimbewohner/innen und die Mitarbeitenden des Pflegeheims Wolfacker in Düdingen wurden von der ersten Welle der Pandemie im April-Mai hart getroffen. Es mussten rasch situationsbezogene Covid-19-Konzepte erarbeitet werden. Ein Beispiel dazu: «Wie organisieren wir (Isolation und Quarantäne bedingt) die Verpflegung der Heimbewohner/innen, dies im Speisesaal aber im Besonderen auch die «geschützte» Verteilung der Mahlzeiten (Zmorge bis Znacht) direkt in die «isolierten» Zimmer.

In den intensiven Team-Gesprächen wurden so neue Konzepte erarbeitet und täglich verbessert. Diese Erfahrungen im Pflegeheim Wolfacker konnten so an die anderen Heime weitergeben werden. Mit dem abwechslungsreichen guten Essen, verbunden mit verschiedenen Highlights, konnte der etwas triste «veränderte» Alltag doch für alle Beteiligten aufgelockert werden.

Es bleibt eine schwierige Zeit, welche wir mit diesem Covid19-Virus erleben. Trotz aller Umstände, jeden Tag mit so einer Einstellung und Arbeitsfreude den täglichen Verpflichtungen nachzugehen, findet unseren grössten Respekt. An unser super Team unseren grossen Dank; verbunden mit den vielen positiven Signalen wie Karten, Geschenke und lobenden Worte.

Daniel Waser
Koch
Pflegeheim Wolfacker
Düdingen
Marina Portacci
Service
Pflegeheim Wolfacker Düdingen

So anspruchsvoll wars noch nie

Das schwierigste Jahr seit meiner über 30-jährigen Tätigkeit in der Stiftung St. Wolfgang hat geprägt. Nicht nur bei uns, sondern auf der ganzen Welt war und ist das Coronavirus ein ständiger Begleiter.

Ein früheres Erlebnis;
zum Schmunzeln und doch begleitend während der Corona-Zeit

An einem sonnigen Sommertag im 2019 besuchten meine Frau und ich das Maison Cailler in Broc. Aus einem Bus stieg eine Gruppe Japaner/innen, etwa die Hälfte davon mit aufgesetzten Schutzmasken. Über ihnen schwebte eine grosse Werbetafel mit dem Hinweis auf die hervorragende Alpenluft im Greyerzerland. Wir konnten das Schmunzeln über diese Diskrepanz nicht unterdrücken.

Wer hätte damals gedacht, dass wir knapp ein Jahr später diese Situation mit völlig anderen Augen betrachten, ja sogar selber Schutzmasken tragen würden.

Unser Ziel ist es weiterhin, den Bewohner/innen die Zeit im Heim so angenehm wie möglich zu gestalten; ihnen auch in der Gastronomie etwas zu bieten, das ihnen ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubert.

Aufgrund der Covid-19-Situation mussten leider Heimfeste, Geburtstags- und Besucheressen, Mittagstisch, Aperitifs, interne Weiterbildungen, die Heim-Märits usw. abgesagt werden.

Der veränderte Alltag geht weiter und schafft doch Platz für Neues

Unsere Lernenden kreieren mit Unterstützung des Küchenteams neue Gerichte, welche den Bewohner/innen an einem separaten Tisch angeboten werden. Beliebt sind auch Raclette und Fondue, letzteres wird wegen Ansteckungsgefahr im kleinen Portionen-Caquelon angerichtet.

Lieblingsgerichte der Bewohner/innen werden auf einer grossen Tafel für alle sichtbar angeschlagen. Die stets angeregte Bewohnerrunde diskutiert über die Verpflegung und der Küchenchef ist bestrebt, Wünsche und Anregungen bei der Menüplanung zu berücksichtigen.

Mit hausgemachten Pizzas, welche von den Bewohner/innen im kurzfristig in eine Pizzeria umgewandelten Speisesaal selbst belegt und gebacken werden, bringen wir etwas Italianità ins Heim.

Beim Grillfest erleben die Bewohner/innen den rauchigen Grillduft hautnah und geniessen es, sich verwöhnen zu lassen.

Essen ist Lebensqualität

Gerade in dieser schwierigen Zeit hat die Verpflegung einen besonderen Stellenwert. Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, Essen gibt dem Tag eine Struktur. Über das Essen können wir den Heimbewohner/innen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermitteln, Erinnerungen wecken von früher, ihnen einfach etwas Gutes tun.

Andreas Raemy Bereichsleiter Gastronomie

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Jahresbericht 2020

Stiftung St. Wolfgang